Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

100 101 Begegnungs - und Entdeckungsraum Begegnungs - und Entdeckungsraum Das Schweizerhaus Seelow wurde Anfang des 19 . Jahrhunderts an der Höhenkante zwischen Oderbruch und Lebuser Platte als Weideplatz errichtet. Erste Hinweise für die Nutzung als Aus- flugslokal stammen aus dem Jahr 1854 . Im Jahr 1919 erwarb der Berliner Bankier Hugo Simon dieses Areal. Er entwickelte es zu einem landwirt- schaftlichen Mustergut. Daneben baute er das Schweizerhaus Seelow als Erholungsort von Kunst, Kultur und Politik um und aus. Skulpturen nam- hafter Künstler zierten den Park, so wie Alfred Gauls „Tanzender Bär“ oder Renee Sintenis „Esel von Seelow“. Als Gäste fanden sich u.a. Max Lieber- mann, Heinrich Heine oder Otto von Braun ein. Schweizerhaus Seelow Das Schweizerhaus Seelow ist ein bekanntes Ausflugslokal in unmittelbarer Nähe zum Gedenkensemble des Erinnerungsortes Seelower Höhen. 1933 , kurz nach dem Reichstagsbrand, wurde Simon mit seiner Familie ins Exil gezwungen. Das Schweizerhaus wurde 1950 - 1990 als Gartenbaubetrieb im Volkseigenen Gut ( VEG ) Gartenbau Wollup genutzt. Die Wende brachte die Auflösung des VEG und das Gelände verfiel. 2007 gründete sich der Heimatverein Schweizerhaus Seelow e.V. mit dem Ziel, dieses einzigartige Kleinod zu erhalten und behutsam zu entwickeln. 2010 kaufte die Stadt Seelow das Areal und übertrug es dem Verein. Das große ehrenamtliche Engagement und die zahlreichen Aktivitäten des Vereins führen das Areal Schweizer- haus Seelow zu einem überregionalen Standort für Bildung, Kunst und Kultur und vermittelt dabei auch seine viel- schichtige Geschichte. Kontakt: Am Schweizerhaus 1 - 5 15306 Seelow, Deutschland www.heimatverein-seelow.de Geöffnet: Januar –Dezember GPS : 52 ° 31 ‘ 58 . 6 “N 14 ° 23 ‘ 58 . 1 “E Schweizerhaus Seelow i Die Stadt Vietz geht vermutlich auf eine Gründung der Templer zurück und verdankte seinem wirtschaftli- chen Aufschwung die Lage an der Strecke der Preußischen Ostbahn. Diese mehrere hundert Kilometer lange Eisenbahnlinie verband die beiden wichtigen Städte Berlin und Königsberg. Doch die Stadt lag auch entlang der wichtigen Reichsstraße 1 die ebenfalls bis Königsberg (Preu- ßen) führte. Nach dem Zweiten Welt- krieg wurde die deutsche Bevölke- rung umgesiedelt und der Ort in Witnica umbenannt. Der hiesige mehrere Hektar große Stadtpark wurde 1994 auf Initiative des Publizisten und Heimatkundlers Zbigniew Czarnuch in den sogenann- Wegweiser-Park Witnica Im Wegweiser-Park Witnica dokumentieren heute zahlreiche erhaltene Wegweiser aus unterschiedlichen Epochen einen Aspekt der Geschichte der Region. ten Wegweiser-Park umgestaltet. Unterschiedliche originale Ausstel- lungsstücke erinnern an den histori- schen Weg Berlin – Königsberg. Die verschiedenen Exponate sind in vier Themengruppen angelegt: Kultur des Weges, Meilensteine der Zivilisation, Reflexion und Fantasie. Durch diese Sammlung wird die Geschichte der Stadt und der histori- schen Kulturlandschaft der Region als gemeinsame deutsch-polnische Geschichte dokumentiert sowie kreativ und hintergründig präsentiert. Daneben soll die weitläufige Kompo- sition die Besucher anregen, darüber nachzudenken, dass übersteigerter Nationalstolz die Ursache vielen Übels zwischen den Völkern ist. Kontakt: ul. Moniuszki 66 - 460 Witnica, Polen geöffnet: Januar –Dezember gPS : 52 ° 40 ‘ 31 . 0 “N 14 ° 53 ‘ 45 . 3 “E Wegweiser-Park Witnica i

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